Wissenswertes über den Bahnengolfsport

Bahnengolf in Österreich 

Vorab: "Bahnengolf" und "Minigolf" sind grundsätzlich das gleiche. Unter "Bahnengolf" versteht man den Überbegriff für alle Systeme, unter "Minigolf" das als erstes erfundene System auf Betonbahnen. Der Name "Minigolf" anstelle von "Bahnengolf" ist beim Publikum gebräuchlicher. Die Spieler und -innen des Bahnengolfclub Krems-Wachau verwenden die Bezeichnung "Bahnengolf", die Heimanlage auf der wir unseren Sport ausüben ist eine "Minigolf-Anlage". Aber gleich ob man jetzt die Bezeichnung "Bahnengolf" oder "Minigolf" wählt, dieser Sport macht einfach viel Spaß bei seiner Ausübung.

Bahnengolf zählt heute zu den beliebtesten Freizeitsportarten Österreichs. Es ist eine Sportart die alleine oder in Gruppen gespielt werden kann. Ziel ist es mit möglichst wenigen Schlägen eine Bahn zu bewältigen. Gewonnen hat, wer am Ende des Wettkampfes (eine Runde, ein Turnier oder eine Meisterschaft) die wenigsten Schläge benötigte.

Diese junge Sportart, etwa um 1920 gab es erste Ansätze zum Kleingolf in den USA, erlangte ab 1953 Bedeutung. Der Gartenarchitekt Paul Bogni entwickelte in der Schweiz die erste aus 18 Betonbahnen bestehende Minigolfanlage und diese bildete die Grundlage für die heute noch gültige Norm für Minigolfanlagen. 1958 wurde vom Hamburger Albert Pless die erste Miniaturgolfanlage (Eternitbahnen) gebaut, deren 18 Bahnen können aus derzeit etwa 30 verschiedenen Hindernissen bestehen. Später kamen noch Filzgolfanlagen sowie als Minigolf Open Standard (Sterngolf, Cobigolf, Adventuregolf und weitere) bezeichnete Anlagen dazu. Alle diese Systeme werden heute als "Bahnengolf" bezeichnet. In Österreich wird der Bahnengolfsport in zirka 75 Vereinen ausgeübt.

Bahnengolf kann über alle Altersgruppen gespielt werden, da hier nicht Muskelkraft und physische Ausdauer gefragt sind sondern Geduld, Konzentrationsvermögen und Fingerspitzengefühl. Die Wettkämpfe finden in getrennten Kategorien wie Schüler (bis 15 Jahre), Jugend (bis 19), Erwachsene (bis 45) und Senioren 1 (bis 58) und Senioren 2 - alle Kategorien getrennt in männliche und weibliche Starter - statt.

Bahnengolf ist auch ein idealer Sport für Familien, die ihr Wochenende gemeinsam gestalten wollen. 

Österreich zählt zu den erfolgreichsten Bahnengolfsportnationen der Welt. Dies ist vor allem auf die vorbildliche Arbeit in den Vereinen, in den Landesverbänden und dem Bundesverband zurückzuführen. Und natürlich auf eine Vielzahl an Aktiven die mit viel Begeisterung und Leidenschaft ihren Sport ausüben.

International umfasst der Bahnengolfsport etwa 40 Landesverbände.

 

Die Faszination Bahnengolf für das Vereinsmitglied

Jeder und jede heute in einem Verein wettbewerbsmäßig Spielende hat einmal "klein" angefangen. Als sogenannter Hobbyspieler und -spielerin wurden die ersten Runden am Wochenende, vielleicht mit der Familie oder im Freundeskreis, gespielt und dabei entdeckte man welche Faszination in diesem Sport liegt.

Beschäftigt man sich dann näher mit diesem Sport und lernt man die Voraussetzungen und Bedingungen für ein erfolgreiches Spiel kennen, ist man rasch davon in den Bann gezogen und gefesselt. Und man möchte natürlich immer erfolgreicher werden. 

Es sind vor allem das Training und dessen Umfang, die Kenntnis und der Umgang mit der Vielzahl an verschiedenen Bällen, die mentale Stärke (Bahnengolf ist unter anderem auch "Kopfsache") sowie eine Vielzahl an weiteren Umständen entscheidend für seinen persönlichen sportlichen Erfolg.

Man kann diesen Sport auch auf nur Vereinsebene und als kein Lizenzspieler oder -spielerin ausüben und hier nur an internen Bewerben wie der Clubmeisterschaft teilnehmen. Oder als Vereinsmitglied auch nur hobbymäßig dieser Freizeitbeschäftigung nachgehen.

Die meisten Anfänger und Anfängerinnen wollen in Folge jedoch als Lizenzspieler oder -spielerin an den mittlerweile unzähligen Turnierveranstaltungen in ganz Österreich teilnehmen.

Weiters können ambitionierte, mit Lizenz spielende Bahnengolfsportler und Bahnengolfsportlerinnen ihre Leistungen auf der Ebene Liga-, Landes- und Staatsmeisterschaften bis hin zu Europa- und Weltmeisterschaften unter Beweis stellen.

 

Schläger und Bälle

Die Ausrüstung beim Bahnengolfsport besteht aus einem Schläger und den Bällen.

Der "Freizeitsportler" bekommt beim Lösen einer Rundenkarte einen Schläger und einen Ball ausgehändigt. Mit dieser Ausrüstung läßt sich, wenn die Punkte Körperhaltung, Fußstellung und Schlagausführung beachtet werden, eine unterhaltsame Runde spielen. Je öfter man übt, desto besser wird auch das Spiel werden.

Oftmals entsteht dann der Wunsch, auch einmal wie ein Profi zu spielen. Nachfolgend wird auf das Wichtigste bei diesem Sport hingewiesen.

Beim Schläger unterscheidet man zwischen zwei Schlägerformen am Fuß, und zwar jene mit T-Form und jene mit L-Form. Um den Schlag besser kontrollieren zu können ist es beim Bahnengolfsport üblich einen Gummistreifen auf die Schlagfläche zu kleben. Damit wird die Schlagkraft genauer und effektiver auf den Ball übertragen, man braucht dadurch nicht mehr so stark schlagen und kann präziser spielen. 

Die richtige Ballwahl stellt beim Bahnengolf einen wichtigen Schritt zum Erfolg dar. Die Turnierbälle bieten viel mehr Möglichkeiten als die üblichen Anlagenbälle, sie sind aber auch weitaus schwieriger zu spielen und deren Beherrschung erfordert viel Übung. Sie reagieren wesentlich empfindlicher auf die Aktionen des Spielers, bringen jedoch bei geübter Spielweise auch größere Erfolge.

Mittlerweile gibt es beim Bahnengolf tausende verschiedene Bälle. Sie unterscheiden sich in der Sprunghöhe, in der Härte, im Gewicht und in der Größe. Weiters gibt es sie mit und ohne Lackierung und mit unterschiedlichen Oberflächen. All das beeinflusst die Spurtreue sowie das Bandenverhalten der Bälle. Es gibt Bälle die, aus 1 Meter bei 20 ° gemessen, eine Sprunghöhe von Null haben (tote Bälle), andere wieder die bis zu 80 cm hoch zurückspringen (Turbos). Es gibt steinharte Bälle und weiche.

Da die Bälle aus Kunststoffen bestehen, reagieren sie auch sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen.

Man ahnt schon dass es eine Wissenschaft ist, den jeweils optimalen Ball zu finden, zumal man mit den vorhandenen Bällen auch noch arbeiten kann, zum Beispiel durch Wärmen oder Kühlen.

Vereinsspieler und -spielerinnen besitzen bis zu mehreren hundert dieser Bälle, um die Herausforderungen einer Bahnengolfanlage optimal bewältigen zu können. Auf der Kremser Minigolfanlage lässt sich bereits mit einem Standard-Set von etwa 6 Bällen ein sehr gutes Ergebnis erzielen.

Wichtig: Bahnengolf ist auch "Kopfsache" und es gewinnt nicht immer der mit der besten Ausrüstung sondern oftmals der mit der besten Einstellung. 

 

Haltung und Schlag entscheiden über den Erfolg

Die folgenden sehr ausführlich erklärten Tipps sollen helfen das Spiel zu verbessern und dadurch den Bahnengolfsport mit noch mehr Freude auszuüben. Entscheident sind drei Punkte die es zu beachten gibt.

Die Körperhaltung:

 

Grundsätzlich ist wichtig, dass man sicher und fest steht und dabei elastisch in den Knien. Die Füße stehen in geringem Abstand (etwa Schulterbreite) nebeneinander, die Knie sind leicht gebeugt, das Körpergewicht ruht auf beiden Beinen verteilt, der Oberkörper ist nach vorn gebeugt. Die Schlagstellung ist so einzurichten, dass der Schläger mit seiner Unterseite flach am Boden aufliegt. 

Die Fußstellung:

Die Fußspitzen bilden eine Linie, die parallel zur gewünschten Laufrichtung des Balles verlaufen soll. Eine ebensolche Linie bildet der Schultergürtel. Der Ball liegt in der Mitte zwischen den Fußspitzen, so dass ein gleichschenkeliges Dreieck zwischen Fußspitzen und Ball entsteht. Auf einer Minigolfanlage (Beton) dürfen die Bahnen betreten werden, daher ist die hier beschriebene Fußstellung leichter auszuführen.

Der Schlag:

 

Der Schläger als Verlängerung unserer Arme wird vorwiegend aus der Schulter heraus bewegt. Der Schlag ist gleichmäßig durchzuziehen. Schläger und Hände sollen eine Einheit bilden. Um dies zu erreichen, kommt es darauf an dass beide Hände den Griff des Schlägers dicht beieinander umfassen. Bei Rechtshändern soll die linke Hand am oberen Ende des Schlages liegen und die rechte Hand - als Führhand - unmittelbar darunter. Bei Linkshändern ist dies umgekehrt. Ob jetzt die Finger um den Schläger gekrümmt werden oder seitlich am Schlägerschaft entlang liegen ist Sache des Ausprobierens. Der Schlag besteht aus der Vorbereitung und dem Abschwung. Bei der Vorbereitung setzt man den Schläger hinter den Ball auf dem Boden auf und dreht ihn in die gewünschte Schlagrichtung. Dann wird der Schläger um ein paar Millimeter angehoben und einmal bis mehrmals nach hinten, in gerader Linie, ausgeholt. Nun schwingen wir zurück, treffen den Ball und schwingen den Schläger nach vorne durch. Je gleichmäßiger der Schwung, desto erfolgversprechender der Lauf des Balles. Der Kopf schaut dem Ball nicht nach, der Körper richtet sich nicht auf. Dadurch vermeidet man das Köpfen des Balles oder eine unerwünschte Richtungsänderung des Balles. 

 

Die Regeln in Kurzform

Es gilt, mit möglichst wenigen Schlägen den Ball vom Abschlag durch beziehungsweise über die Hindernisse in das Zielloch im Endkreis zu befördern. Gefahrenhinweis: Bitte halten Sie zur gerade spielenden Person einen Sicherheitsabstand von zirka zwei Meter.

  • Jeder Spieler oder jede Spielerin hat maximal 6 Schläge um das Ziel zu erreichen. Passt auch der sechste Schlag nicht, so wird dem Endergebnis an dieser Bahn ein Zusatzpunkt hinzugefügt. 
  • Für einen Ball der die Bahn verlassen hat gibt es keinen Zusatzpunkt.
  • Verlässt ein Ball vor dem Hindernis die Bahn: der nächste Schlag erfolgt vom Abschlag.
  • Verlässt ein Ball nach dem Hindernis die Bahn: er wird von dort weitergespielt wo er die Bahn verlassen hat.
  • Der Ball darf von der Bande oder einem Hindernis weg bis zu den Ablegelinien abgelegt werden.
  • Ein Ballwechsel während dem Bespielen einer Bahn ist nicht erlaubt.
  • Für jede nicht gespielte Bahn werden 7 Punkte notiert. 

 Die Runde gewonnen hat, wer auf allen 18 Bahnen die niedrigste Schlaganzahl benötigte.  

 

Wir bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit und hoffen diese Lektüre ist ein kleiner Anstoß um Ihr Spiel zu verbessern und um Ihre Begeisterung für unseren Sport zu wecken.

Wir werden uns sehr freuen, Sie oftmals auf unserer Anlage begrüßen zu dürfen und wünschen Ihnen Gut Schlag!